Gefunden -
Im Vorüberfahren in einer kleinen Stadt, ganz in der Nähe, dieses Häuschen entdeckt. Etwas … na ja … „abgewohnt“, aber zumindest von vorn sieht es so aus, als wäre es noch nicht ganz verloren. An sich stellen sich bei mir meist zuerst die Gedanken an die Vergangenheit eines leerstehenden Hauses ein – wer lebte da, wie sah er aus, was für gute oder schlimme Dinge passierten hinter den Fenstern. Wie würden die Fenster mit Licht dahinter aussehen – könnte dort am Abend ein alter Mann im Schaukelstuhl gesessen und gelesen haben? Oder eine Frau? Ein junges Mädchen an einem Sekretär, Briefe schreibend? - Aber hier hat wahrscheinlich gar niemand gewohnt, vielleicht war es mal ein Pförtnerhaus oder irgendein anderes Nebengebäude. Ich weiß es nicht. Zum Wohnen scheint es eh viel zu klein, wenn es sich nicht noch deutlich weit nach hinten erstreckt. Hinterteil und Seiten, auch das offenbar sehr flache Dach waren leider nicht einsehbar (erwäge allerdings, demnächst übers Nachbargrundstück in den Hof- und Gartenbereich vorzudringen, oder am liebsten gleich ins Innere). - Nein, mein erster Gedanke war: Wie könnte es aussehen? Die Fassade saniert, in einem sandfarbenen Ton verputzt, die dreiteiligen Kastenfenster erneuert, das Ochsenauge, die Tür aufgearbeitet … Und natürlich müsste ein Treppchen zur Haustür führen, neben der eine Kletterrose ranken würde, eine weiße. Und eine weiße Bank stünde vor den Fenstern, ein kleiner Tisch, bereit für ein Frühstück draußen. Und wenn es wirklich so winzig ist, wie es auf den ersten Blick aussieht, und vielleicht nur einen einzigen Raum hat, nicht geeignet zum Wohnen, aber perfekt für Kultur und Treffen, dann wären da im Sommer Lesungen. Die grün gestrichene Tür würde geöffnet, draußen gäbe es ein Glas Sekt. Lachen, Gespräche, leise Musik, Kerzenschein …
(Nein, ich habe natürlich keine ernsthaften Absichten, aber man wird ja wohl noch spinnen dürfen.)
(Nein, ich habe natürlich keine ernsthaften Absichten, aber man wird ja wohl noch spinnen dürfen.)
punctum - 9. Mai, 20:29
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tinius - 9. Mai, 21:51
Für mich und meine Bücher könnte es reichen. ;) Ich vermute aber Instandsetzung und Erhaltung würden mich überfordern.
punctum - 10. Mai, 14:05
Na, könnte gut sein, dass es für die Bücher nicht reicht!
schneck08 - 10. Mai, 01:07
sollte fachlicher beirat benötigt sein, so steh ich gern bereit. wunderschön! und - wie es scheint - bislang unberührt. mitsamt verputzung, fenstern und weitgehend der türe. um 1875? auffallend tatsächlich das rundfenster. alles sehr einladend, verwunschen und voller neugier.
punctum - 10. Mai, 14:11
Sie wären der Erste, den ich fragen würde! -- Um 1875 könnte sicher passen, aber ich konnte bisher absolut gar nichts über das Häuschen herausfinden (habe sogar nach Listen des Denkmalschutzes gesucht). Dass zu Ostzeiten niemand Geld für Sanierungen hatte, ist vielen alten Häusern gut bekommen - so wurden sie weder abgerissen noch zu Tode saniert. Aber jetzt sollte sich wirklich mal jemand drum kümmern. - Bestimmt hat es hinten raus noch einen verwunschenen Garten und vielleicht noch eine romantische Doppelflügeltür dahin ...
rosmarin (Gast) - 10. Mai, 13:01
ein ganz vortreffliches häuschen für kültür wäre das....
was es wohl kosten mag?
*man wird ja nochmal mitspinnen dürfen*
was es wohl kosten mag?
*man wird ja nochmal mitspinnen dürfen*
punctum - 10. Mai, 14:16
Ja, wirklich! -- Bei nächster Gelegenheit versuche ich mal hinein zu kommen, oder wenigstens in den Hof. Und klar, die Kosten könnte man immerhin erfragen, einfach nur so. Dann suchen wir hier einen großzügigen Investor und sanieren mit Herrn Schneck - und wir organisieren dann das mit der Kültür! (man wird ja wohl noch spinnen dürfen ... :-))
en-passant (Gast) - 11. Mai, 15:31
Bitte nicht noch mehr weiße Bänkchen für’s Sekt-Kültürchen, Kitsch und Kerzenschein! Bitte’s Häuschen in Ruh' und Würd' verfallen lassen! (Ist so’n unberührtes Häuschen. Danke!)
punctum - 12. Mai, 20:28
Dieses Haus hat noch so gar nichts Lebensmüdes an sich - ein Weiterleben mithilfe einer sanften Sanierung würde ihm sehr gut bekommen. Da sind schon zu viele gute Häuser ganz ohne Ruh' und Würd' verfallen und zusammengekehrt worden. - Aber machen Sie sich keine Sorgen, es liegt ja nicht in meiner Hand!
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